Erzeugung von Biogas in der Lehre der HTWD
Im Rahmen des Projektes „BiogasPlus“ ist an der Fakultät L/U/C am Campus Pillnitz eine Biogasanlage im Labormaßstab in Betrieb genommen worden.
Die Erzeugung von Biogas als regenerativer Energieträger ist ein wesentlicher Beitrag für die Strom- und Wärmegewinnung in diesem Bereich. In Deutschland werden ca. 9.900 Biogasanlagen betrieben. Neben kommunalen Betreibern sind es vor allem landwirtschaftliche Unternehmen, die mit der Vergärung von Reststoffen, Wirtschaftsdüngern und nachwachsenden Rohstoffen Energie erzeugen. Dies ist zum einen eine langfristige Wertschöpfung im ländlichen Raum. Darüber hinaus wird damit eine dezentrale und nachhaltige Energieversorgung, insbesondere beim Einsatz von Reststoffen ermöglicht.
Das Projekt „BiogasPlus“
Im Projekt „BiogasPlus“ wird das Thema der Biogaserzeugung aufgegriffen und in die Lehre am Campus Pillnitz integriert. Das Ziel ist die Entwicklung eines praxisnahen, anschaulichen und motivierenden Lehrformates. Neben dem eigentlichen Prozess der Biogaserzeugung mittels anaerober Vergärung, wird den Studierenden auch Wissen zur Veränderung der Substrateigenschaften im Gärprozess und zum Einsatz der Gärreste als Düngemittel vermittelt.
Inbetriebnahme einer Biogas-Batchanlage
Im Oktober wurde ein erster wichtiger Teil des Projektes umgesetzt und eine Biogasanlage im Labormaßstab (Batchanlage) am Campus Pillnitz in Betrieb genommen. Im Rahmen einer Übung prüfen und vergleichen Studierende des Bachelorstudiengangs Agrarwirtschaft im 3. Semester die Gasausbeute und Gasqualität verschiedener Ausgangssubstrate. Mit insgesamt 18 Gefäßen von jeweils 2 Liter Volumen, können zeitgleich verschiedene Substrate anaerob vergoren werden. Während des Gärprozesses werden kontinuierlich die gebildeten Gasmengen erfasst. Die Zusammensetzung der Gase wird mit Hilfe eines Messgerätes erfasst, die auch in der landwirtschaftlichen Praxis eingesetzt wird.
Anlage eines Feldversuches mit Gärrestausbringung
Ebenfalls begonnen wurde mit einem zweiten wesentlichen Teil des Projektes. Angelegt wurde ein Feldversuch auf den Flächen der HTWD in Pillnitz. In diesem Versuch wird der Einfluss der Gärreste auf das Wachstum verschiedener Nutzpflanzen und den pflanzenverfügbaren Stickstoffvorrat im Boden untersucht und mit den Studierenden ausgewertet.
Die Verknüpfung von „Hörsaal“ für die theoretischen Grundlagen, „Labor“ für die anschauliche und erfahrbare Umsetzung der Theorie und „Versuchsfeld“ für die Anwendung in der landwirtschaftlichen Praxis soll neben der reinen Wissensvermittlung auch anregen und motivieren, sich intensiver mit diesem Thema zu beschäftigen und dabei helfen, den Lernerfolg zu erhöhen. Im Rahmen des Projektes besteht die Möglichkeit für Studierende als studentische oder wissenschaftliche Hilfskraft mitzuarbeiten.
Projektförderung
Gefördert wird das Projekt zu 100 % von der „Stiftung Innovation in der Hochschullehre“ im Rahmen der Ausschreibung „Freiraum 2023“ (Laufzeit: 01.04.2024 bis 31.03.2026). Projektpartner und maßgeblich an der erfolgreichen Umsetzung des Projektes beteiligt ist das Institut für Gas- und Wärmetechnische Anlagen (Prof. Dr.-Ing. Hartmut Krause) der TU Bergakademie Freiberg.
Weitere Informatiomem
Weitere Dokumente/ Antragsformulare finden Sie hier: https://www.htw-dresden.de/news